Warum Chief Digital Officer künftig die neuen Chief Executive Officer sein werden
Intro
Ich bin Fabian J. Fischer, Founding Partner von Etribes. Seit mehreren Jahren berate ich mittelständische Unternehmen sowie DAX-Konzerne in allen Fragen rund um ihre digitale Transformation. Neben der strategischen Weiterentwicklung von Etribes habe ich 2018 Picea Capital gegründet, eine Risikokapitalgesellschaft, welche sich darauf spezialisiert hat, in Technologie und technologiegestützte Unternehmen zu investieren.
Die Weitergabe meiner Erfahrungen liegt mir besonders am Herzen, daher agiere ich ebenso als Mentor und Advisor oder schreibe hin und wieder einen Beitrag für den Etribes Blog. Wenn du zu diesem Beitrag hier noch Fragen hast oder Erfahrungen austauschen möchtest, dann schreib mir unten über das Kontaktformular oder bei LinkedIn.
11. November 2022 / Fabian J. Fischer
Mit praktischer Erfahrung zur digitalen Transformation
Die Digitalisierung schreitet in Deutschland nur schleppend voran. Damit sich das endlich ändert und die Digitalisierung sowie der digitale Wandel weiter Fahrt aufnehme, müssen Unternehmen künftig CEOs einsetzen, die bereits über eine tiefgreifende praktische Erfahrung im Hinblick auf digitale Geschäftsmodelle verfügen. Der Chief Digital Officer (CDO) sollte also zum CEO erhoben werden. Wieso? Genau das möchte ich dir in diesem Beitrag genauer erklären.
Wenn Recruiter heutzutage auf der Suche nach einem passenden Nachfolger für eine Vorstands- oder CEO Stelle sind, ist neben den klassischen Kriterien wie starker Eigeninitiative, ausgeprägte Belastbarkeit oder strategische Führungsqualitäten, vor allem eines ausschlaggebend: und zwar digitales Know-How. Doch was bedeutet das überhaupt? Werden damit insbesondere jüngere Generationen, wie die Gen Y, angesprochen? Oder ist es ein Freitagabend-Kurs zur Weiterbildung an der Volkshochschule?
Weder noch – denn letztendlich besitzt der passende Nachfolger fundierte, praktische Erfahrung im sogenannten “Maschinenraum” der digitalen Welt, welche sich über Jahre oder gar Jahrzehnte angeeignet wurden. Obwohl die Buzzwords “Digitalisierung” oder “digitaler Wandel” seit längerem in der Unternehmenswelt bekannt sind, wurden noch immer zu wenig tatsächlich skalierbare Maßnahmen umgesetzt. In meiner bisherigen Laufbahn sind mir zwar Unternehmen begegnet, die zumindest einen Head of Digital angestellt haben, doch mittlerweile kann ich mit Überzeugung sagen, dass auch das noch nicht genug ist.
Der Einsatz eines CDOs führt noch nicht zu digitalem Erfolg
Denkt man einmal genauer über die Kernattribute der Digitalisierung oder dem digitalen Wandel nach, versteht man darunter insbesondere eine (Weiter-)Entwicklung innovativer oder aktueller Geschäftsmodelle. Aufgrund von sich heutzutage schnell ändernden Marktverhältnissen, sowie Kundenbedürfnissen und -anforderungen, bedarf es oft rapiden und kurzfristigen Veränderungen innerhalb einer Unternehmung, was eine Umstrukturierung der bisherigen Arbeitsmodelle erfordern kann. Daher müssen sich Führungskräfte vermehrt mit neuen, kollaborativen Arbeitsweisen sowie kooperativen Führungsstilen auseinandersetzen. Oft wird erwartet, dass der Einsatz eines Chief Digital Officers diesen Erwartungen gerecht werden kann, indem er mit Leichtigkeit für maximalen Output bei minimalem Input von Ressourcen sorgen kann.
Doch das wird auf Dauer nicht zu digitalem Erfolg führen, denn Digitalisierung ist kein Einzelkampf – ein einzelner CDO kann keine gesamte Unternehmung, aus einer Zeit geprägt von Innovationsdruck, Krisen, Kriegen und Klimawandel, führen. Dies bestätigt auch eine Untersuchung der EU-Kommission, welche belegt, dass in Deutschland noch nicht genügend digitale Technologien mit eingebunden werden.
CDOs sind die zukünftigen CEOs
Doch wie können Chief Digital Officer wirklich etwas bewegen? Die Lösung lautet wie so oft: Finanzielle Mittel und weitreichende Entscheidungsbefugnisse. Ein Chief Digital Officer sollte also in der Lage sein, umfangreiche monetäre Investitionen in Produktentwicklung, IT oder HR zu tätigen. Zudem sollte er einen entscheidenden Einfluss besitzen, die gesamte Organisation top-down zu delegieren. Denn nur wenn alle, vom Führungsgremium bis hin zu jedem einzelnen Mitarbeiter, an einem Strang ziehen, können digitale Initiativen etabliert werden.
Wieso sind CDOs also nun die idealen CEOs? Um den hohen Ansprüchen und Anforderungen, welche an einen Experten im Digitalbereich gestellt werden, gerecht zu werden, müssen sich CDOs durchbeißen und Beziehungen sowie Netzwerke aufbauen. Doch genau diese Art von Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen verschafft ihnen die elementaren Eigenschaften eines CEOs.
Zusammenfassend ist Digital- und IT-Expertise heutzutage noch immer nicht ausreichend in der Top-Management-Ebene angekommen. Doch eine Änderung dieser Denkweise kann von enormem Vorteil sein, da digitale Initiativen für die zukünftige Marktfähigkeit eines Unternehmens unabdingbar sind. Nichtsdestotrotz gehen einige Firmen bereits mit einem lobenden Beispiel voraus: Vanessa Stützle war Chief Digital Officer bei Douglas und hat nun einen CEO-Posten bei der Luqom Group übernommen, einem Online-Lampenhändler. Ich hoffe, dass sich zukünftig noch mehr Unternehmen davon inspirieren lassen und CDOs als ihre neuen CEOs einstellen!
Du bist CDO und suchst eine Plattform, um dich auszutauschen?
Kreis zum Networken. Melde dich über das Kontaktformular bei
Fabian, wenn du ebenfalls teilnehmen möchtest.
Hier lang zum vollständigen Beitrag
Unser CEO Fabian J. Fischer hat als Gastautor in der Capital über die Rolle des CDO geschrieben. Der Beitrag „CDOs sind die neuen CEOs: Digitalexpertise ganz oben“ diente als primäre inhaltliche Quelle für diesen Blogbeitrag.