Venture Building und Technologie: Bringe mit dieser untrennbaren Einheit deine Business Idee richtig nach Vorne
Über den Autor
Hey, ich bin Stefan Berkenhoff und Senior Manager bei Etribes. Als Digital Commerce Expert mit über 13 Jahren Erfahrung im Aufbau transaktionaler Geschäftsmodelle brennt mein Herz nur so für digitale Innovationen. Ich würde mich selbst als echten Tech-Enthusiast beschreiben. Daher veröffentliche ich gelegentlich auch Artikel zu Themen aus der Welt der Technik und Produktentwicklung.
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13. Oktober 2022 / Stefan Berkenhoff
Bringe dein Corporate Venture auf das nächste Level
Dieser Beitrag richtet sich vor allem an fortgeschrittene Venture Builder, die möglicherweise schon erste Erfahrungen im Venture Building gesammelt haben und es nun auf die nächste Stufe bringen wollen. Wir steigen daher direkt in die Inkubationsphase ein, in welcher das MVP entwickelt wird, um die ursprüngliche Idee in ein tragfähiges Geschäftsmodell zu verwandeln. Daher teile ich in diesem Beitrag praktische Erfahrungen aus dem realen Venture Building Alltag und wie du durch aktive Nutzung von Technologie bei deinem Venture Building Projekt profitieren kannst.
Der MVP Ansatz ist zwar der Großvater des Venture Buildings, aber niemand hört auf ihn
Während meiner Arbeit muss ich immer wieder feststellen, dass zwar viele mit dem Begriff des MVP längst vertraut sind, aber nur die wenigsten Menschen das Konzept des MVP wirklich verstanden haben. Man kann die MVP Entwicklung als den Großvater des Venture Building bezeichnen und ist insbesondere für diejenigen Unternehmen relevant, die mit dem Denken in Produkten nicht vertraut sind.
MVP bedeutet Minimum Viable Product. Betrachtet man die einzelnen Komponenten, besteht die Abkürzung aus Minimum, was so viel bedeutet wie, dass das MVP klein sein und nur mit dem nötigsten Aufwand etabliert werden sollte. Aus Viable, was bedeutet, dass das Produkt gerade so am Markt bestehen kann, damit deren Markttauglichkeit und -rentabilität validiert werden kann. Sowie aus Product, was vereinfacht gesagt ein auf ein spezifisches Kundenproblem ausgerichtetes Leistungs- bzw. Feature-Bündel ist. Es ist also ein Produkt in der richtigen Größe für Dein Unternehmen und Deine Kunden. Es ist groß genug, um Akzeptanz, Zufriedenheit und Umsatz zu generieren. Gleichzeitig aber auch nicht so groß, dass es aufgebläht oder riskant für Dein Unternehmen ist.
Tipp #1 - Strebe nach Kritik, nicht nach Beifall
Mut zur Veränderung ist insbesondere deshalb notwendig, weil wir uns überwinden müssen und auf dem Weg Fehler machen werden. Und wer macht schon gern Fehler? Auch wenn es sich wie ein Kalenderspruch anhört: Wir müssen Fehler machen, denn sie zu erkennen zu korrigieren und das immer wieder ist der Motor für iterative Verbesserung. Daher ist es essentiell immer im Hinterkopf zu behalten, dass ein MVP kein komplett durchdachtes, perfektes und mangelfreies Produkt sein muss. Er ist sogar das genaue Gegenteil. Es ist wichtig und richtig, das MVP ständig zu evaluieren und auf die Kritik der Nutzer (nur manchmal auch deiner Vorstandskollegen) ganz besonders zu achten: Denn von jedem einzelnen Kritikpunkt lernst du mehr als von der Summe aller Komplimente.
Tipp #2 - Fail fast, fail cheap, try again
Du möchtest Dein neues Produkt in 6 Monaten veröffentlichen? Dann stell es live in nur 3 Monaten. Wie bereits erläutert, solltest Du bei einem MVP vom Perfektionsdrang abkehren und das Produkt so schnell wie möglich auf den Markt bringen. Schnelligkeit besticht hier als klarer Erfolgsfaktor, da umso früher das Produkt am Markt erhältlich ist, umso mehr Feedback kann ich erhalten und umso mehr Zeit habe ich es erneut zu verbessern. Ein Unternehmen, das eine Idee bereits in einem frühen Stadium verwirft, weil sie nicht funktioniert, kann sich schneller auf die nächste Idee konzentrieren und hat somit eine höhere Wahrscheinlichkeit, die funktionierende Idee früher zu etablieren, als ein Konkurrent, der noch mit der Planung des MVP der ersten Idee beschäftigt ist.
Dein Wettbewerbsvorteil? Unser Venture Building Squad!
Etribes bedeutet „Entrepreneurs for your Business“. Unser Venture Building Squad vereint umfangreiche Erfahrungen im Aufbau von global bekannten Unternehmen und Geschäftsmodellen. Dadurch haben sie den notwendigen Fokus und die Geschwindigkeit um in kürzester Zeit Corporate Ventures aufzubauen, die dir einen echten Wettbewerbsvorteil liefern.
Tipp #3 - Löse dich von Ideen, die nicht funktionieren
Venture Building erfordert also Geschwindigkeit. Was solltest Du weiter bei deinem eigenem technologiegetrieben Venture Building Projekt berücksichtigen?
- Wenn ein Konzept nicht funktioniert, gibt es keinen Grund, an dem schön geschriebenen Code oder dem coolen Pipeline-Setup festzuhalten: Schöner Code verkauft keine Produkte. Leg ihn in ein Archiv-Repo und auf zum nächsten Durchlauf.
- Trenne Dein Venture-Building-Projekt nicht nur organisatorisch, sondern auch technologisch von der Legacy-Organisation. Nichts killt Geschwindigkeit, als 9 Monate auf die Product API aus der IT zu warten. Du brauchst die Daten trotzdem? Na sei kreativ; erste Validierungen gehen auch auf einer Moq-API und einer Flatfile.
- Wähle jene Technologie aus, welche die wenigsten K.O.-Kriterien besitzt und nicht jene, welche die meisten Kriterien erfüllt.
- Wähle einen Technikanbieter, der Dich gehen lässt, wann immer Du willst, und der Dich oder Deine Daten nicht einsperrt.
Tipp #4 - Validiere mit der richtigen Technologie
Meine Überzeugung: Mit guter Technologie kannst Du Ideen schnell validieren – mit hervorragender Technologie hingegen kannst Du viele Ideen kontinuierlich validieren.
Dass deine erste Idee im Venture Building gleich zum vollen Erfolg wird, ist nicht unmöglich, aber sind wir mal ehrlich: Es ist doch eher unwahrscheinlich. Idealerweise ermöglicht dir deine Technologie also die Validierung und Inkubation mehrerer Ideen, bis diese die Wachstumsphase erreichen. Denn Technologie in Form von Software-Modulen und Infrastruktur ermöglicht dir in Teilen eine ständige Wiederverwendung, sodass Ideen schnell entwickelt und validiert werden können. Das soll kein Widerspruch zum oben genannten Teil sein, wo ich konstatiere, dass man sich auch mal von seinem Code trennen muss. Ganz im Gegenteil, wer einige Ventures gebaut hat, weiß recht schnell, was man immer wieder braucht und was dann die individuellen Teile sind – ein Grund mehr sich nicht am ersten Venture Building Projekt für immer fest zubeißen.
Fazit: Mit Schnelligkeit und Kontinuität zum technologiegetriebenen Venture
Zusammenfassend lässt sich herausstellen, dass, obwohl der Einsatz von Technologie bei der Gründung oder Weiterentwicklung von Unternehmen zahlreiche Vorteile bietet, es nicht als heiliger Gral angesehen werden sollte. Langfristig gesehen, kann Technologie nicht für die Zukunft gebaut werden, denn in erster Linie muss sie nur eines leisten: neue Konzepte oder Ideen schnell validieren und inkubieren. Schnelligkeit besticht hier als klarer Erfolgsfaktor, da umso früher das Produkt am Markt erhältlich ist, umso mehr Feedback und Zeit für Verbesserungen erhalte ich, um mein Produkt ideal an die Kundenbedürfnisse anzupassen. Darüber hinaus ermöglicht eine gute technologische Infrastruktur eine kontinuierliche Validierung verschiedener Ideen, wobei dann einzelne nicht funktionierende Ansätze nicht die komplette Technologie in Frage stellen.